Kolik

Kolik

Kira Alkabes

Inhaltsverzeichnis

Was ist Kolik bei Pferden?

Kolik ist ein allgemeiner Begriff, der Bauchschmerzen bei Pferden beschreibt. Während einige Fälle so mild sein können, dass sie kaum bemerkt werden, kann sich eine Kolik sehr schnell zu einem medizinischen – oder sogar chirurgischen – Notfall entwickeln. Laut der Studie aus dem Jahr 2015 ist Kolik die häufigste Todesursache bei Pferden im Alter von 1 bis 20 Jahren.

Deshalb ist es so wichtig, dass jeder, der Pferde besitzt oder betreut, die Risikofaktoren und Ursachen von Kolik kennt, die Anzeichen und Symptome erkennt, die verschiedenen Arten von medizinischer und chirurgischer Kolik bei Pferden unterscheidet, weiß, wann ein Tierarzt gerufen werden sollte, um die Erkrankung zu diagnostizieren und zu behandeln – und was man tun kann, um Koliken bei Pferden vorzubeugen.

Risikofaktoren und was zu einer Kolik führen kann:

In den meisten Fällen wird die zugrunde liegende Ursache einer Kolik-Episode nie festgestellt. Das ist mit ein Grund, warum sich viele Mythen und Missverständnisse verbreitet sind – etwa der Ratschlag, ein Pferd nach dem Training kein kaltes Wasser trinken zu lassen, oder die Sorge, dass sich der Darm verdreht, wenn ein Kolik verdächtiges Pferd sich wälzt.

Glücklicherweise haben Experten die Fachliteratur durchforstet und einige nachweisliche Risikofaktoren für Kolik bei Pferden identifiziert – viele davon sind vermeidbar:

  • Heuwechsel: Der Wechsel der Heusorte oder einer neuen Schnittcharge kann das Kolikrisiko eines Pferdes um das Zehnfache erhöhen.
  • Kraftfutterwechsel: Veränderungen in Menge, Sorte oder Marke des Kraftfutters können das Kolikrisiko um das Fünffache steigern.
  • Wassermangel: Eingeschränkter Zugang zu Wasser steht in Verbindung mit einem höheren Risiko für Magen-Darm-Probleme, insbesondere für Verstopfungskoliken.
  • Vermehrte Stallhaltung: Untersuchungen zeigen, dass Stallhaltung häufiger zu Koliken führt als regelmäßiger Weidegang.
  • Aktivitätsänderung: Plötzliche Zu- oder Abnahmen der Bewegung können das Verdauungssystem stören.
  • Wurmkur: Pferde, die keine regelmäßige und passende Entwurmung erhalten, haben ein doppelt so hohes Risiko, an Kolik zu erkranken.
  • Vorangegangene Kolik: Pferde, die bereits eine Kolik hatten, haben ein vierfach erhöhtes Risiko für weitere Episoden.
  • Übermäßiger Einsatz von nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs) wie (Flunixin-Meglumin) oder (Phenylbutazon)
  • Weidegang auf sandigen Böden

Untersuchung vom Tierarzt:

Je nachdem, wie starke Schmerzen das Pferd bei Eintreffen des Tierarztes hat, beginnt dieser möglicherweise sofort mit der Behandlung oder bespricht zunächst einige wichtige Punkte mit dem Besitzer oder Betreuer und führt anschließend eine körperliche Untersuchung durch.

Der Pferdehalter sollte darauf vorbereitet sein, eine genaue Vorgeschichte anzugeben, einschließlich:

  • Fütterungsplan
  • Gewohnte Bewegung und Weidezeit
  • Entwurmungs- und Impfprogramme
  • Kürzliche Reisen oder andere Veränderungen
  • Aktuelle Beobachtungen


Anschließend wird der Tierarzt das Pferd untersuchen. Die Untersuchung kann Folgendes umfassen:

  • Erneutes Überprüfen der Vitalzeichen
  • Abhören der Darmgeräusche
  • Rektale Untersuchung (Palpation)
  • Einführen einer Nasenschlundsonde (Magensonde)
  • Entnahme von Flüssigkeit aus der Bauchhöhle
  • Blutentnahme
  • Weitere diagnostische Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen


Diese Informationssammlung hilft dem Tierarzt, eine Liste möglicher Ursachen und Kolikarten zu erstellen – was entscheidend ist, um einen geeigneten Behandlungsplan zu entwickeln.

Wie behandelt man eine Kolik?

Basierend auf der Anamnese und den Ergebnissen der klinischen Untersuchung kann Ihr Tierarzt mit einer medikamentösen Behandlung vor Ort beginnen, das Pferd gegeben Falls zur weiteren Behandlung an eine Tierklinik überweisen.

Es ist nicht immer sofort ersichtlich, ob eine Kolik rein medikamentös behandelbar ist oder eine Operation erforderlich macht. Folgende Anzeichen sprechen jedoch dafür, dass eine Operation notwendig sein könnte:

  • Ein stark erhöhter Puls
  • Schmerzen, die sich nicht medikamentös lindern lassen oder sehr schnell wiederkehren
  • Rektale Tastbefunde, die auf eine Darmverdrehung, Einklemmung oder Verlagerung hinweisen


Da die häufigste Form der Kolik beim Pferd eine Gas- oder Krampfkolik ist, sprechen viele Pferde gut auf eine einfache medikamentöse Behandlung an. Diese kann beinhalten:

  • Schmerzmittel Sedierung
  • Flüssigkeitstherapie
  • Abführmittel wie z. B. Paraffinöl


Falls jedoch eines der folgenden Anzeichen auftritt:

  • Hinweise auf einen teilweisen oder vollständigen Darmverschluss
  • Anhaltende oder sehr starke Bauchschmerzen
  • Anzeichen für einen Kreislaufschock
  • Keine Reaktion auf die medikamentöse Behandlung


…dann wird Ihr Tierarzt wahrscheinlich eine sofortige Überweisung in eine Pferdeklinik empfehlen – zur genaueren Abklärung, intensiveren medikamentösen Versorgung mit Infusionen oder für eine notfallmäßige Bauchoperation.

Vorschläge zur Kolikprävention und -managment:

Obwohl die genaue Ursache einer Kolik in den meisten Fällen nicht bekannt ist, weiß man, dass bestimmte Fütterungs- und Haltungspraktiken das Kolikrisiko beim Pferd erhöhen können. Auch wenn sich Koliken selbst bei optimaler Ernährung und Pflege nicht vollständig verhindern lassen, kann die Befolgung der folgenden Empfehlungen das Risiko deutlich verringern:

1.) Fütterung, Futter und Ergänzungsstoffe zur Unterstützung

  • Futterumstellungen sollten stets schrittweise erfolgen. Das gilt sowohl für die Umstellung von Kraftfuttertypen oder -marken als auch für Wechsel beim Heu (z. B. Sorte, Schnitt oder Charge).
  • Die Gewöhnung an neue oder andere Weideflächen sollte behutsam erfolgen. Pferde sollten zunächst nur wenige Minuten täglich grasen dürfen; die Dauer wird dann allmählich gesteigert. Das ermöglicht den nützlichen Bakterien im Darm, sich auf die neuen Nährstoffe einzustellen.
  • Beim Wechsel von einer Futtersorte zur anderen sollte man sich mindestens 7–10 Tage Zeit nehmen, um das neue Futter langsam unter das alte zu mischen und so den Dickdarm zu entlasten.
  • Beim Futterwechsel kann es hilfreich sein, ein Verdauungsunterstützendes Ergänzungsfuttermittel zu verwenden, das z. B. Präbiotika, Probiotika oder Postbiotika, Hefe und Enzyme enthält, um den Übergang zu erleichtern.

2.) Stallhaltung und Bewegung

  • Da vermehrte Stallzeit ein Risikofaktor für Kolik ist, sollten Pferde so viel Weidegang wie möglich erhalten. Studien zeigen, dass Pferde ohne Zugang zu Weide oder mit kürzlicher Reduzierung der Weidezeit dreimal häufiger an Kolik erkranken als solche, die ganztägig auf der Weide sind. Weidegang auf Gras ist – wenn es für das Pferd geeignet ist – ideal
  • Auch plötzliche Veränderungen im Bewegungs- oder Trainingspensum erhöhen das Kolikrisiko. Daher sollten Steigerungen oder Reduzierungen in Dauer und Intensität des Trainings stets langsam und schrittweise erfolgen

3.) Gesundheits- und Vorsorgemaßnahmen

Pferde, die nicht regelmäßig und angemessen entwurmt werden, haben ein doppelt so hohes Risiko, an Kolik zu erkranken. Ein effektives Parasitenmanagement sollte Folgendes beinhalten:

  • Kotproben zur Bestimmung der Eiausscheidung
  • Gezielte Entwurmung auf Basis der Befunde
  • Hygienisches Mistmanagement
  • Pferdehalter und Stallbetreiber sollten eng mit dem Tierarzt zusammenarbeiten, um individuell abgestimmte Entwurmungspläne zu entwickeln.

 

4.) Weitere bewiesene Risikofaktoren und Vorsorgemaßnahmen

Um das Kolikrisiko zu senken, sollte man auch auf folgende Punkte achten:

  • Ständiger Zugang zu frischem, sauberem Wasser
  • Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) nur in der niedrigsten wirksamen Dosis und kürzest möglichen Dauer, wie vom Tierarzt verordnet
  • Vermeidung übermäßiger Sandaufnahme – insbesondere bei Pferden auf sandigen Böden. Gegebenenfalls mit Flohsamenschalen (Psyllium) ergänzen, um den Abtransport von aufgenommenem Sand über den Darm zu fördern.

Diese Maßnahmen tragen wesentlich dazu bei, die Verdauungsgesundheit Ihres Pferdes zu unterstützen und das Risiko einer Kolik zu senken.

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